Modifikationen am DCG

Hier könnt ihr Diskussionen über die Hardware und Abgleich des Labornetzteiles des c't-Lab führen.
Benutzeravatar
ompf
kann c't-Lab-Module konstruieren
kann c't-Lab-Module konstruieren
Beiträge: 168
Registriert: 19.01.2008, 13:03
Wohnort: Dortmund

Re: Modifikationen am DCG

Beitrag von ompf »

psclab38 hat geschrieben:
Roddot hat geschrieben:Weiß nicht ob du mein Edit-II gesehen hattest, war wohl eine zeitliche Überschneidung.
Nein, aber da kann ich auch nichts zu beitragen.
Im Datenblatt von NxP steht, der NE5532 sei intern kompensiert für Verstärkungsfaktor 1. Der Engländer sagt hierzu "Compensated for unity gain", der Ami drückt sich etwas kürzer aus und nennt das "unity gain stable".


Gruß
Patrick
Roddot
kann c't-Lab-Module konstruieren
kann c't-Lab-Module konstruieren
Beiträge: 146
Registriert: 19.06.2008, 13:53

Re: Modifikationen am DCG

Beitrag von Roddot »

ompf hat geschrieben:Der NE5532 ist intern kompensiert für Verstärkungsfaktor 1. Der Engländer sagt hierzu "Compensated for unity gain", der Ami drückt sich etwas kürzer aus und nennt das "unity gain stable".
Das bedeutet dann wohl, ist die Verstärkung >=1 hat der Ti Ne5532 bis 10Mhz eine Phasendrehung (<180°) so dass er nicht zum Oszillator wird?
Lässt sich aus der Datenblattangabe "Compensated for unity gain" auch sein Verhalten bei Verstärkung <1 vorhersagen, zumindest abschätzen?
Bei DC und pulsierende DC müssen die OPAmp's besser generell "Compensated for unity gain" / "unity gain stable" sein?
Was ist bei Dc und keine Verstärkung oder kleiner =1 noch zu beachten außer das der Offset besonders stört?

R hat einen LT1490 "Unity Gain Stable" und "no Phase reversal" R to R und Eingang auch bis an die Rails. (2,70€) Aufgefallen ist mir das alle "Unity Gain Stable" OpAmp's die ich gefunden habe (Rückgekoppeltes) "Gain Bandwidth Product" angegeben, die anderen "Compensated for unity gain" aber nur (Open Loop) "Unity Gain Bandwidth".
Meint; erster OpAmp-Typ nur KHZ aber praxisnah, zweiter Typ MHZ aber nur Theoretischer Wert!?

So nun aber erst einmal Danke! an euch beiden; (die Anderen haben wir wohl wirklich gelangweilt) ich hoffe das "gesagte" wird auch anderen Mitstreitern weiterhelfen.
Let's fets with Static-DC. :-)
Benutzeravatar
ompf
kann c't-Lab-Module konstruieren
kann c't-Lab-Module konstruieren
Beiträge: 168
Registriert: 19.01.2008, 13:03
Wohnort: Dortmund

Re: Modifikationen am DCG

Beitrag von ompf »

Roddot hat geschrieben:Lässt sich aus der Datenblattangabe "Compensated for unity gain" auch sein Verhalten bei Verstärkung <1 vorhersagen, zumindest abschätzen?
Ein System mit einer Verstärkung <1 ist immer stabil.
Bei DC und pulsierende DC müssen die OPAmp's besser generell "Compensated for unity gain" / "unity gain stable" sein?
Nein. Sie müssen nur dann bei einem Verstärkungsfaktor =1 stabil sein, wenn dieser auch tatsächlich =1 ist. Die schnelleren OPs (OPA637 statt 627 etc) sind meist stabil ab Faktor 5 bzw +14dB. Ab diesem Wert kann man sie auch einsetzen.

Die Angaben gelten allerdings nur für lineare Verstärkungen. Wenn die Gegenkopplung frequenzabhängig ist, sollte man sich doch mal die komplexe Übertragungsfunktion genauer anschauen.

Oder empirisch optimieren -- das System ist stabil, wenn ein Sprung höchstens einen Überschwinger produziert.

Zieh Dir mal http://focus.ti.com/lit/an/slod006b/slod006b.pdf rein, und bei Bedarf noch was zu Grundlagen der Regelungstechnik und Systemtheorie.


Gruß
Patrick
Roddot
kann c't-Lab-Module konstruieren
kann c't-Lab-Module konstruieren
Beiträge: 146
Registriert: 19.06.2008, 13:53

Re: Modifikationen am DCG

Beitrag von Roddot »

ompf hat geschrieben:
Roddot hat geschrieben:Lässt sich aus der Datenblattangabe "Compensated for unity gain" auch sein Verhalten bei Verstärkung <1 vorhersagen, zumindest abschätzen?
Ein System mit einer Verstärkung <1 ist immer stabil.
Bei DC und pulsierende DC müssen die OPAmp's besser generell "Compensated for unity gain" / "unity gain stable" sein?
Nein. Sie müssen nur dann bei einem Verstärkungsfaktor =1 stabil sein, wenn dieser auch tatsächlich =1 ist. Die schnelleren OPs (OPA637 statt 627 etc) sind meist stabil ab Faktor 5 bzw +14dB. Ab diesem Wert kann man sie auch einsetzen.

Die Angaben gelten allerdings nur für lineare Verstärkungen. Wenn die Gegenkopplung frequenzabhängig ist, sollte man sich doch mal die komplexe Übertragungsfunktion genauer anschauen.

Oder empirisch optimieren -- das System ist stabil, wenn ein Sprung höchstens einen Überschwinger produziert.

Zieh Dir mal http://focus.ti.com/lit/an/slod006b/slod006b.pdf rein, und bei Bedarf noch was zu Grundlagen der Regelungstechnik und Systemtheorie.


Gruß
Patrick
Ja danke;
ein ziemlicher "langer Schinken" scheint deshalb aber auch als Nachschlagewerk zu taugen, da ist aber auch noch mehr drinn. (als nur OPAmp's)

Ab 3.2 ist unser U5a,b erklärt, mit Formeln.
Interessant ist die Aussage das einige OPAmp's die Beschaltung wie an U5b zu sehen generell nicht mögen.
Auch ist die ESD Geschichte angesprochen und erklärt noch einmal warum wir OPAmp's Eingangsseitig gegen "Überspannung" schützen sollten.
Beim Einbau von "Schutzwiderständen", auch in die Rückkopplung ist die Formel sehr hilfreich da dort eine Verstärkung benötigt wird.

Ab 11.3.15 wird erklärt das " unity-gain band-width" (Produkt?) und "gain bandwidth product" meint.

Tabelle 11-1 müsste man noch mit den Begriffen die die "Engländer" verwenden ergänzen auch die Abkürzungen variieren.

So nun biste mich erst einmal los, muss schmökern.:)

Grüsse
Let's fets with Static-DC. :-)
psclab38
kann c't-Lab-Konstrukteure konstruieren
kann c't-Lab-Konstrukteure konstruieren
Beiträge: 942
Registriert: 25.01.2008, 23:34

Re: Modifikationen am DCG

Beitrag von psclab38 »

ompf hat geschrieben:Zieh Dir mal http://focus.ti.com/lit/an/slod006b/slod006b.pdf rein, ...
Hi Patrick, danke für diesen Link! Ich wußte gar nicht, daß ich fast gar nichts weiß! :?

Viele Grüße
Paul
Benutzeravatar
ompf
kann c't-Lab-Module konstruieren
kann c't-Lab-Module konstruieren
Beiträge: 168
Registriert: 19.01.2008, 13:03
Wohnort: Dortmund

Re: Modifikationen am DCG

Beitrag von ompf »

Roddot hat geschrieben:Ab 11.3.15 wird erklärt das " unity-gain band-width" (Produkt?) und "gain bandwidth product" meint.
Unity-gain bandwith ist diejenige bandwith, wo der gain =1 wird. Verstärkung mal Grenzfrequenz sind konstant, und bei einer bestimmten Grenzfrequenz ist die Verstärkung halt nur noch eins. Darüber wird abgeschwächt.

Beim Transistor nennt man das Transitfrequenz.


Wenn Du mit Mancinis Werk durch bist (das ist zum Nachschlagen im Labor oder für die FH), dann wird hier die Theorie nochmal *richtig* behandelt:

* Jiri Dostal, "Operational Amplifiers, Second Edition (EDN Series for Design Engineers)", Newnes 1993 (ISBN 978-0750693172)

Das Buch müßte sich in der nächstgelegenen Unibibliothek auftreiben lassen. Damit sollten dann alle Fragen geklärt sein ;-)


Gruß
Patrick
Antworten