schon wieder peaks ...

Hier könnt ihr Diskussionen über die Hardware und Abgleich des Labornetzteiles des c't-Lab führen.
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bhm
kann c't-Lab-Bausätze löten
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schon wieder peaks ...

Beitrag von bhm »

Hallo,
leider habe ich schon wieder Peaks als Thema. Möglicherweise sind diese auch schon bekannt und gelöst, aber ich habe lange gesucht und keine ähnlichen Berichte gefunden. Wenn ich also etwas übersehen habe, entschuldige ich mich also schonmal vorneweg ;-)
Folgende Konfiguration:
DCG16 mit DCP, Standard von S*gor, Bugfix2 mit der letzten Bestückung
Last 10Ohm mit TIP102 geschaltet (also entweder 10Ohm oder offen), 125Hz

Bei 10V Spannung und 2A Stromsollwert (es fließen natürlich nur 1A) gibt sich bei Lastwechsel ein heftiges Einschwingen von >1V für 300µs.
U Spike
U Spike
(Bild U Spike; blau Ausgangsspannung, direkt am DCG gemessen, AC Kopplung; rot Steuersignal für TIP102, also Strom)
Bei kleineren Spannungen (zB 1V) werden die Schwingungen kleiner (200mV) aber es kommen noch weiteren Perioden dazu.
Im Gegensatz zu den bisherigen Diskussionen liegt hier kein Übergang von Strom zu Spannungsregelung vor. Das Ding arbeitet permanent in Spannungsregelung.
War das zu erwarten ? Oder könnte was defekt sein ? Wenn ja was, wenn nein was kann ich dagegen tun ?


Aber ich habe noch eine Frage:
Selber Aufbau wie oben.

10V Ausgangsspannung, jetzt 10mA Sollwert. Hier habe ich natürlich den Übergang von Spannungs- zu Strombegrenzung.
I Spike 1
I Spike 1
Bild I Spike1; Blau Spannung am Lastwiderstand also Strom, Rot ist wieder (ungefähr) das Steuersignal für den TIP (im hinteren Teil ignorieren).
Beim Schalten in die Strombegrenzung fließt demnach für rund 50µs ein Strom von 1A! Das scheint mir doch etwas sehr viel zu sein ...

Wenn ich die Ausgangsspannung reduziere und den Sollstrom erhöhe (zB. 5V und 380mA) wird der Überschwinger niedriger aber vieeeel länger:
I Spike 2
I Spike 2
Hier werden über 2 ms zum Ausregeln gebraucht!

An welchen Bauteilparametern kann ich drehen, dass das nicht so extrem ausfällt ?

Wenn die einzige Antwort ist, dass das nicht besser geht / gehen kann, dann hilft mir das auch ... etwas ...

ciao
bernd
psclab38
kann c't-Lab-Konstrukteure konstruieren
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Re: schon wieder peaks ...

Beitrag von psclab38 »

Hi Bernd,
bhm hat geschrieben: An welchen Bauteilparametern kann ich drehen, dass das nicht so extrem ausfällt ?

Wenn die einzige Antwort ist, dass das nicht besser geht / gehen kann, dann hilft mir das auch ... etwas ...
ohne Deine Versuche nachgespielt zu haben (ich hab auch nur die Variante ohne DCG) muß ich erst mal sagen, daß Deine Anforderungen schon extrem sind. Mit Rechtecksignal und sehr steiler Flanke Strom an- und abzuschalten ruft auch an relativ kleinen Induktivitäten der Schaltung und Verkabelung Peaks hervor.

Die Stromregelung ist mit dem Bugfix so umgebaut worden, daß sie gleitend dem Strom folgt und damit schneller reagiert. Das war vorher nicht wirklich ideal. Aber auch die neue Schaltung braucht ihre Reaktionszeit und man macht sie nicht "unendlich schnell", damit man sich keine Instabilitäten oder Überempfindlichkeiten einfängt.

Die von Dir beobachteten Effekte sind vermutlich eine Kombination aus den beiden angeführten Punkten. Aus dem Bauch heraus ist die derzeitige Konfiguration wohl ein brauchbarer Kompromiß, siehe auch:
http://www.heise.de/ct/projekte/machmit ... /ErgBerDCG, Abschnitt "Hintergrund zum Bugfix".

Ca. 1V Überschwinger ist in Deinem Lastabwurf-Fall sicher vertretbar. Für den Einschaltpeak von mehr als 10V traf das sicher nicht zu, den ich mal gefunden hatte. Aber der läßt sich durch die neueste Firmware (Pascal oder C, beide haben den Fix) und einen Elko parallel zu LED3 beheben. In dieser Sache und bezüglich Stabilität siehe Kommentar von CM hier: http://thoralt.ehecht.com/phpbb/viewtop ... 4&start=30

Grüße
Paul
bhm
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Re: schon wieder peaks ...

Beitrag von bhm »

Hallo Paul,
danke für die Antwort.
Sicherlich hast du Recht, dass die Messung etwas extrem ist und im wirklichen Betrieb nicht so häufig auftaucht (ausser bei Wackelkontakt). Aber um die Eigenschaften der Schaltung rauszukitzeln muss man halt exterm messen, schließlich tritt das DCG mit einem höheren Anspruch auf als ein Billignetzteil. Nun habe ich auch ein (selbstgebautes) Billignetzteil das bei diesen Versuchen garnicht so schlecht wegkommt, beim Ausregeln etwas langsamer, aber die spikes sind auch deutlich kleiner.

Teil meiner Frage war aber tatsächlich auch, ob solche Werte wie ich gemessen habe für das DCG normal sind, oder ob mein Aufbau irgendwo Fehler hat. Scheint nicht so zu sein. Vielleicht versuche ich aber mal die Kabel vom DCP zum DCG zu verkürzen, im Moment sind das ca. 30cm.

Besten Dank erstmal, aber ich werde wohl doch noch etwas dran rumbasteln ...
ciao
bernd
Roddot
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Re: schon wieder peaks ...

Beitrag von Roddot »

Mich würde auch mal interessieren wie gut das verwendete USB-Scope und die Tastköpfe sind.
Die ersten USB-Dinger produzierten solche "Überschwinger" auch gerne mal von selbst oder dramatisierten solche Signale aufgrund einer Emphasis um den Frequenzgang und die Anstiegszeiten zu schönen.

CM hat die Quadranten ja nicht miteinander verkoppelt ich denke das CM Bastelprojekt ist nicht wirklich schlecht auch wenn die technischen Daten nicht klar definiert waren und auch mit letzten Bugfix nicht sind.
Das LAB ist trotzdem sehr nützlich.

CM wollte ja gerade keinen Elko am Ausgang wie sie billige NT's meistens haben.
Ob es ihm mit dem letzten Fix gelungen ist muss jeder selber entscheiden.
Let's fets with Static-DC. :-)
bhm
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Re: schon wieder peaks ...

Beitrag von bhm »

Hallo,
Roddot hat geschrieben:Mich würde auch mal interessieren wie gut das verwendete USB-Scope und die Tastköpfe sind.
naja, high end ist es nicht, Picoscope 2203, sicher nix für den ns-Bereich, aber ich hätte eher gedacht, dass mit langsamen Scopes die Signale flacher ausfallen, als real ... ?
Roddot hat geschrieben:CM hat die Quadranten ja nicht miteinander verkoppelt ich denke das CM Bastelprojekt ist nicht wirklich schlecht auch wenn die technischen Daten nicht klar definiert waren und auch mit letzten Bugfix nicht sind.
Das LAB ist trotzdem sehr nützlich.
keine Frage, ich wollte nur wissen, was liegt an meinem (möglicherweise defektem) Aufbau, oder an Bauteiltoleranzen und was kommt vom Design.
Roddot hat geschrieben:CM wollte ja gerade keinen Elko am Ausgang wie sie billige NT's meistens haben.
Ob es ihm mit dem letzten Fix gelungen ist muss jeder selber entscheiden.
Hintergrund war die in den Elkos gespeicherte Energie, die nicht von der Regelung kontrolliert werden kann, wenn ich mich nicht irre.
Hier wäre also zu vergleichen wie viel Energie in dem jetzt noch vorhandenen Spannungs- (und Strom-) Spike steckt. Dann hat man einen sehr objektiven Vergleich, oder ?

ciao
bernd
Roddot
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Re: schon wieder peaks ...

Beitrag von Roddot »

Das ist schon so lange her. Ich meine CM hatte auch mal einen max. Wert für solch einen "Elko" angegeben wenn Mann/Frau es am CT-LAB braucht. Da war mal was, möglicherweise im Artikel oder bei den diversen Bug-Fix Varianten.
Umladen des C's ist ein Problem und "Restladung" möglicherweise für C-Mos und ähnliches.

Man kann auf eventuelle Messfehler im analogen Bereich, besonders Heutzutage, nicht genug hinweisen.
Solch richtig steile Flanke wie du mit dem TIP versuchst zu kreieren ist für manches gut.
Bin mir aber nicht sicher wie schnell ein TIP in der Praxis ist und das vervielfache die A/D- Wandlung haben muss um das Signal dem Original entsprechend wiederzugeben.

Die Bilder die CM eingestellt hatte ließen auf eines der "amtlichen" Scopes schließen.
Das gezeigte ist dann wohl das Optimum was die Schaltung mit Bug-Fix kann.
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bhm
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Re: schon wieder peaks ...

Beitrag von bhm »

sorry, war ein wenig unterwegs ...
Roddot hat geschrieben: Man kann auf eventuelle Messfehler im analogen Bereich, besonders Heutzutage, nicht genug hinweisen.
Solch richtig steile Flanke wie du mit dem TIP versuchst zu kreieren ist für manches gut.
Bin mir aber nicht sicher wie schnell ein TIP in der Praxis ist und das vervielfache die A/D- Wandlung haben muss um das Signal dem Original entsprechend wiederzugeben.

Die Bilder die CM eingestellt hatte ließen auf eines der "amtlichen" Scopes schließen.
Das gezeigte ist dann wohl das Optimum was die Schaltung mit Bug-Fix kann.
Ein amtliches Scope ist meins bestimmt nicht :-(
Daher auch meine Frage, wieviel kann Messtechnik sein, wieviel Fehler beim Aufbau oder Bauteiltoleranzen.

Aber eine konkrete Frage hab ich doch noch ;-)
Schaltplan DCG2.6: Wozu ist R001 auf der Bugfixplatine so dimensioniert wie er ist? Wenn der kleiner wäre müsste die Erholung bei Lastwechsel schneller gehen, weil C001 schneller geladen wird. Die Schwingneigung sollte nicht erhöht werden weil R001 nicht im Rückkoppelkreis liegt, oder bin ich total falsch gewickelt ??

Besten Dank für geduldigt Antworten, ich will ja noch dazulernen ...

ciao bernd
Roddot
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Re: schon wieder peaks ...

Beitrag von Roddot »

Da war auch noch eine Version mit 4.7K denke ich, musst dich mal durch die Versionen kämpfen. Ich denke da ist noch einiges nicht auf dem übersichtlichsten Stand.
Denke das ist mal "Händisch" auf 1K verbessert worden.
Die Optimierung ist auch empirisch geschehen also möglicherweise findest du noch Verbesserungspotential.
psclab38 und andere waren dabei schon sehr erfolgreich, von der C-Portierung mal abgesehen.

Der "Spike" scheint aber momentan eine Eigenart deines DDG's zu sein.
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Re: schon wieder peaks ...

Beitrag von bhm »

Roddot hat geschrieben:Da war auch noch eine Version mit 4.7K denke ich, musst dich mal durch die Versionen kämpfen. Ich denke da ist noch einiges nicht auf dem übersichtlichsten Stand.
Denke das ist mal "Händisch" auf 1K verbessert worden.
Im Schaltplan DCG2.6 (und bei mir gelötet) sind es 4k7, symmetrisch zum anderen OpEingang R41.
Roddot hat geschrieben:Die Optimierung ist auch empirisch geschehen also möglicherweise findest du noch Verbesserungspotential.
na, dann werde ich auch einfach mal probieren. Kann ja höchstens kaputt gehen ;-)

ciao .. bernd
Roddot
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Re: schon wieder peaks ...

Beitrag von Roddot »

bhm hat geschrieben:
Roddot hat geschrieben: na, dann werde ich auch einfach mal probieren. Kann ja höchstens kaputt gehen ;-)

ciao .. bernd

Du musst auf das Datum achten es gibt mindestens zwei Versionen 2.6!

Schaue bei Segor in die Listen die haben eigentlich bis jetzt immer gestimmt!
Ob der Bug-Fix in einem neuen Layout gemündet ist weiß ich nicht. Die Bug-Fix gab es damals nicht als Bestückungsplan bei Segor aber in Teilen.
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bhm
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Re: schon wieder peaks ...

Beitrag von bhm »

Roddot hat geschrieben: Du musst auf das Datum achten es gibt mindestens zwei Versionen 2.6!
Ich meine "DCG2 mit bugfix2" vom 22.02.2008.
Roddot hat geschrieben:Schaue bei Segor in die Listen die haben eigentlich bis jetzt immer gestimmt!
Ob der Bug-Fix in einem neuen Layout gemündet ist weiß ich nicht. Die Bug-Fix gab es damals nicht als Bestückungsplan bei Segor aber in Teilen.
Der Teilesatz von Segor ist ohne Bugfix (d.h. es bleiben Teile übrig). Und zum Bugfixsatz von Segor gibt es keine Liste (= Zuordnung Bauteil zu Bauteilnr). Außerdem gibt es zu Bugfix auch noch Varianten.
Ist schon unübersichtlich und am Ende fehlten mir 470Ohm (zum Glück noch in der Bastelkiste).

Ich müsste jetzt auf dem Stand des Schaltplanes inkl. Variante D der Bugfixplatine sein...

ciao .. bernd
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Re: schon wieder peaks ...

Beitrag von Roddot »

Sollte es der 4.7K oder 1K gewesen sein informiere Segor und CM zum einpflegen.

Ich meine da war auch schon mal was im CT-Lab Wiki bei Heise besprochen.

Möglicherweise macht Segor die Bug-Fix ja noch als Bestückungsliste mit Revisionsnummer "entgültig"
Ist ja doof wenn "Nachzügler" in solche Fallen tappen können.

Läuft es nun besser? Ist Variante D eine offizielle Bezeichnung?
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Re: schon wieder peaks ...

Beitrag von bhm »

Roddot hat geschrieben:Sollte es der 4.7K oder 1K gewesen sein informiere Segor und CM zum einpflegen.
in DCG 2.6 vom 22.02.08 stehen 3x oder 4x 470R (R8,R55 und R32 plus ggfl R30). Im Teilesatz sind R8 und R55 enthalten, im Bugfixsatz ist kein 470R Widerstand.
Roddot hat geschrieben:Läuft es nun besser? Ist Variante D eine offizielle Bezeichnung?
Ich habe noch keine Änderungen gemacht, weil ich das Netzteil erstmal zum Akkuladen gebraucht habe. Geht übrigens sehr schön mit der genauen Spannungsmessung.
Variante D ist die Bezeichnung aus dem Wiki von Thoralt.

ciao
bernd
bhm
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Re: schon wieder peaks ...

Beitrag von bhm »

so langsam verstehe ich die Probleme mit dem DCG.
Was man auch macht, irgendwo fängt was an zu schwingen.

Zunächst habe ich R32 (470R) am Level-Shifter verkleiner. Der Spannungspuls wird tatsächlich kürzer, Amplitude bleibt aber etwa konstant. Geht bis vielleicht ~100R kann fängt es in den kleinen Strombereichen mit Schwingungen an.

R001 auf dem bugfix board verkleinern (bis vielleicht 1k) reduziert die Breite des Strompeaks sehr schön, aber dann gibts wieder Schwingungen in den kleinen Strombereichen. Interessanterweise hilft ein kleines C (~einige nF) parallel zu R001 auch den Peak zu verkürzen. Aber bei zu viel gibt es wieder Schwingungen ....

Wahrscheinlich bekomme ich mit einer Mischung und einem kleinen C am Ausgang ein akzeptables Verhalten.

Aber in jedem Messbereich (2,20,200,2000mA) gibt es ein anderes Verhalten, und beim Umschalten des Trafos sieht es wieder anders aus. Eigentlich braucht man in jeder Situation einen anderen Satz von Bauteildimensionierungen ... 10 DCGs, umschaltbar ;-)

ciao
bernd
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