Frequenzgang der TRMSC-Platine

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Dan33
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Frequenzgang der TRMSC-Platine

Beitrag von Dan33 »

Im Rahmen eines Schulprojekts habe ich den Funktionsgenerator des ct-Labs zusammen mit der TRMSC-Platine aufgebaut. Teile und Platinen habe ich über Segor bezogen. Als ich heute eine Hochpass ausmessen wollte, habe ich festgestellt, dass bei einer Frequenz größer als 10kHz die gemessene Spannung größer wird, als die eingestellte der DDS-Platine. (was ja nicht möglich ist)

Also habe ich bei konstanter Spannung (500mV) die Frequenz von 1 - 500 000 Hz verändert und mit der TRMSC-Platine gemessen. Ab ca. 10kHz steigt die Spannung an: (siehe Bild)
20 kHz ---> 550 mV
30 kHz ---> 600 mV
300 kHz --> 850 mV
Ist das normal? Aus dem Datenblatt des LTC 1968 werde ich leider nicht richtig schlau. Allerdings scheint der IC für Frequenzen bis 100kHz geeignet zu sein.

Könnte es daran liegen, dass ich die Anpassung aus der Berichtigung noch nicht durchgeführt habe? (LTC1967 --> LTC1968) Die gilt doch aber nur für Frequenzen unter 20 Hz (oder habe ich das falsch verstanden)

Im angehängten Bild ist der gemessene Effektivwert der Spannung (TRMSC) (mV) in Abhängigkeit der Frequenz (Hz - logarithmische Einteilung) dargestellt.

Ich würde mich über eine Antwort freuen.
lg
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Spannung (mV) in Abhängigkeit der Frequenz (Hz - logarithmische Einteilung)
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Dan33
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Beitrag von Dan33 »

Hat hier zufällig jemand ein DDS-Modul mit TRMSC-Platine und mal ausprobiert, in welchem Frequenzbereich er messen kann? Ist das wirklich nur von 10Hz bis 10kHz?

Würde mich über eine Antwort sehr freuen
lg Dan
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thoralt
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Beitrag von thoralt »

Hallo Dan,

ich habe mein DDS mal angeworfen und versucht, Dein Problem nachzuvollziehen. Ich habe (siehe Bild) drei Messungen gemacht:
- direkter Anschluss (grün)
- Tiefpass 10k/10n (blau)
- Hochpass 10k/10n (rot).

Man sieht, dass das Gespann DDS/TRMSC bis 100 kHz hinreichend linear bleibt. Mit leichten Abstrichen kann man sogar bis 200 kHz messen, darüber wird's Mist. Ansonsten ist das Ergebnis wie erwartet. Dass der Nullpegel nicht bei 0 dB liegt, ist darin begründet, dass im Moment weder mein DDS noch mein TRMSC kalibriert sind (habe gerade ein neues aufgebaut).

Bezogen auf Deine Messung bleibt also nur eine Schlussfolgerung: Du hast einen Fehler eingebaut. Das DDS kannst Du testen, indem Du das Ausgangssignal mit einem Oszi beobachtest. Wenn dieses auch bei hohen Frequenzen nicht mit hoher Amplitude auffällig wird (wie in Deiner Grafik), dann ist es in Ordnung. Bleibt also ein Fehler auf dem TRMSC. Kontrolliere bitte genauestens die Bestückung. Besonders die Farbcodierung der (blauen) Widerstände ist manchmal schwer zu lesen, hier empfiehlt sich eine Kaltlichtquelle. Suche außerdem nach Lötbrücken und nach kalten Lötstellen. Löte im Zweifelsfall alle Lötstellen nocheinmal nach (Flussmittel nicht vergessen). Reinige die Platine von evtl. vorhandenen Flussmittelresten.

Wenn der Fehler danach immernoch besteht, müssen wir weitersehen und die Hilfe der Profikollegen im Forum erbitten :)

Ansonsten erstmal viel Erfolg bei der Suche!
Thoralt
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Frequenzgang DDS+TRMSC linear, Hochpass und Tiefpass
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Beitrag von ProgFred »

Hallo Dan,

mich würde interessieren, mit welchen Mitteln (Messgeräte) Du Deine Werte aufgenommen hast.
Wenn ich das richtig sehe, hast Du die Werte in einer Excel-Tabelle erfasst.
Falls Du dazu eins dieser "modernen" DMM mit RS...-Schnittstelle verwendet hast, schau doch mal in der Anleitung nach, in welchem Frequenzbereich die Spannungsmessung einwandfrei arbeitet.

Gruß
ProgFred
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Beitrag von Dan33 »

@thoralt: Danke für die Mühe. Ich werd mal schauen, wo der Fehler liegen könnte (immerhin weiß ich jetzt, dass es sich einen Fehler handelt) Ansonsten waren alle Messungen (mit Spulen, Kondensatoren, Tief- und Hochpässen in diesem Bereich erfolgreich)

Mit dem Oszi hab ich die DDS schon geprüft. Die DDS-Plaine liefert bis 500kHz eine konstante Spannung.

@ProgFred: Die Messwerte sind vollkommen mit dem c't-Lab aufgenommen. Allerdings hat einer meiner Mitschüler ein C#-Programm für Messungen mit dem c't-Lab (und auch mit dem Cassy) geschrieben. (Es sollte nicht Labview sein) Dort hab ich sie für eine bessere Auswertung herauskopiert und in Excel zeichnen gelassen.
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Beitrag von thoralt »

Dan33 hat geschrieben:Allerdings hat einer meiner Mitschüler ein C#-Programm für Messungen mit dem c't-Lab (und auch mit dem Cassy) geschrieben. (Es sollte nicht Labview sein)
Um Euer C#-Programm als Fehlerquelle auszuschließen (obwohl das nicht allzu wahrscheinlich ist), versuche doch einmal, die Kurve mit JLab aufzunehmen. Das Programm von Volker findest Du hier: http://sourceforge.net/project/showfile ... _id=632476 - im Archiv jlab_rxtx_V2.5.zip sollte die Version enthalten sein, die Du benötigst.

Zusätzlich brauchst Du noch ein aktuelles Java. Du startest das Programm "JLabRxTx.jar", dann sollte die Auswahl der Schnittstelle möglich sein. Das ganze Programm zu erklären würde jetzt hier zu weit führen - Du solltest mal ein bißchen damit rumspielen. Jedenfalls ist auch eine Sweep-Funktion für das DDS integriert, mit dieser habe ich die obige Messung durchgeführt.

Ich bin gespannt, ob mit JLab ebenfalls eine solch merkwürdige Kurve erzeugt wird.

Viele Grüße
Thoralt
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Dan33
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Re: Frequenzgang der TRMSC-Platine

Beitrag von Dan33 »

Danke für eure Unterstützung. Tja, die Hoffnung, dass es "nur" am Programm liegt, hat sich zerschlagen. JLab hat gut funktioniert. Trotzdem hat sich der gleichen Verlauf wie oben ergeben. :( Auch für Dreieck und Rechteck gilt dieser merkwürdige Zusammenhang und ergibt sich sowohl bei Vref als auch bei Vss :?

Im Laufe der nächsten Woche kann ich noch einmal die DDS-Platine mit einem Oszi prüfen. Bin mir aber ziemlich (sehr) sicher, dass es nicht an der DDS-Platine liegt.

Die Bauelemente (bes. die Elkos) sehen von außen OK aus. Die Polarität der Elkos, Dioden und IC scheint auch OK. Die Bestückung hab ich schon zum Teil ohne Fehler geprüft. Da die Teile aus dem Segor-Teilesatz aufgegangen sind und ich die Widerstände vor dem Auflöten noch einmal mit dem Multimeter ausgemessen habe, kann ich Bestückungsfehler nahezu ausschließen. Die Lötstellen sehen äußerlich auch in Ordnung aus, aber eine kalte Lötstelle kann ich natürlich nicht ausschließen.

Leider weiß ich nicht, wonach ich suchen soll. Ich versteh sowieso nicht, wie frequenzabhängig die Spannung ansteigen kann und im "niedrigen" Bereich richtige Messungen möglich sind?!?! Könnte es an einem der Verstärker liegen oder an dem DDS-Chip selbst.

Hat früher Segor noch den LTC1967 versendet. Ich bin mir nicht sicher, ob auf meiner Platine ein LTC1968 ist, allerdings steht LTAFG drauf, was ich nur im Zusammenhang mit dem neueren IC gefunden habe.

Es ist nicht die riesige Katastrophe, dass ich nur bis 10 kHz messen kann. Allerdings sollte es schon richtig funktionieren. Nicht dass es später gar nicht mehr geht.

Über weitere Ideen würde ich mich sehr freuen.
lg Daniel
Dan33
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Re: Frequenzgang der TRMSC-Platine

Beitrag von Dan33 »

AH. Ich glaub, ich hab die Lösung des Problems gefunden. Ich hatte noch die alte Segor-Bestückungsliste. Nach der entfiel c21 und nicht c22. Ich schätze, das wird das Problem beheben. (In der Berichtigung steht das aber immernoch im Abschnitt DDS und nicht TRMSC) Leider befindet sich die Lötstation in der Schule und das c't-Lab hier zu Hause, sodass ich es nicht gleich ausprobieren kann. -.-

Vielen Dank für die Mühe und Unterstüzung

lg Daniel
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